Von Hühnerleber über brodelnde Eingeweide bis zu köstlichem Cheescake – Foodscouting ist in Hongkong eine abenteuerliche Sache..!
Hongkong – eine verrückte, eindrückliche Metropole der Superlative. Die Menschen wohnen auf engstem Raum, das Stadtbild wird von riesigen Wohn-Hochhäusern und Bürokomplexen dominiert. In der einen Strasse sieht man praktisch nur geschniegelte Banker und Businessfrauen auf Englisch in ihre Handys plappern, eine Strasse weiter reiht sich Shop an Shop – alle mit demselben Angebot: getrockneter Ginseng, Büffelhörner zur Potenzsteigerung und sonstige «natürliche Medizin», hier versteht kaum einer etwas anderes als Chinesisch.
Unsere hongkong-chinesische Freundin Ruby (ihr ist immer sehr wichtig, dass man das Hongkong vor chinesisch nicht vergisst, da die meisten Hongkong-Chinesen die Festland-Chinesen nicht so gern mögen), bringt mich nach Mongkok – ein Quartier, das ich nie mehr vergessen werde! So viele Leuchtreklamen, so viele Menschen, es riecht…überwältigend, womit nicht «gut» gemeint ist, sondern einfach ein überwältigendes Gemisch aus verschiedensten Gerüchen. Von Nudelsuppe über brodelnde Eingeweide, Körpergeruch, Frittiertes – in Hongkong hat man den Eindruck, dass an jeder Ecke gerade irgendetwas gebrutzelt wird. Am allertollsten fand ich die Strasse der Sänger. Jeder kann seinen kleinen Verstärker hervorholen, ein paar Stühle für Publikum aufstellen und ins Mikro jaulen. Der eine singt Michael Jackson mit unglaublich lustigem chinesischem Akzent (Michael Jackson wird auf Chinesisch übrigens Mäikä-Tschakeson ausgesprochen), der nächste trällert einheimische Schlager. Am meisten Publikum, allesamt ältere Männer, schaut einem halb europäisch, halb asiatischem Mädchen um die 20 Jahre zu, das in Lack und Leder und mit violettem Haar an eine Figur aus einem Manga-Comic erinnert.