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Früher hat die Oma «eingeweckt», heute tun es wir Enkel. Die altmodischen Gläser erleben ein Revival, nachdem der Verkauf während vieler Jahre zurückgegangen war. Warum wir wieder verrückt nach den einfachen Glasbehältern sind.

Nostalgie ist trendy

Ob in der Mode, der Musik oder beim Food: Nostalgie ist «in». Der seit über 2000 Jahren existierende Federkohl heisst plötzlich auch bei uns «Käääil» und ist super hip, man isst wie anno dazumal ganz nach dem «Nose-to-tail-Prinzip» wieder das ganze Tier und nicht nur Hipstergirls wecken ihre Gonfi oder das Sauerkraut selber ein.

Zeitlos schöne Optik

Das Design – damals modern, heute nostalgisch, besticht durch Einfachheit. Ein Salat sieht im Weckglas serviert gleich nach viel mehr aus und verschiedene Schichten eines Desserts kommen erst in einem hübschen durchsichtigen Behälter so richtig zur Geltung. Foodblogs sind voll von Einmach-Rezepten oder von Gerichten, die in Gläsern serviert werden.

Über 120 Jahre sprechen für sich

Die Firma J. Weck u. Co. wurde am 1.1.1900, also dem ersten Tag des neuen Jahrhunderts gegründet – und hat es geschafft bis heute bestehen zu bleiben. Nachdem die Firma das «Einwecken» bekannt gemacht hatte, folgten weitere Hersteller von Einmachgläsern ihrem Vorbild. Da aber durch den internationalen Handel mit frischen Lebensmitteln das Angebot auch im Winter breit blieb, verringerte sich das Interesse am Einmachen. Viele Konkurrenten zogen sich aus dem Geschäft zurück, Weck blieb bestehen. Natürlich gibt es neben Weck auch weitere tolle Glasbehälter, mit denen man Essen schön präsentieren und praktisch konservieren kann. Einmachgläser mit Bügelverschluss zum Beispiel oder momentan trendmässig ganz hoch im Kurs: Jars mit Henkel….

Sie erfüllen den Zweck

Die Behälter sind ziemlich robust, meine sind zwar nicht immer heil geblieben, eine erstaunlich hohe Prozentzahl hat es aber geschafft, meiner Tollpatschigkeit zu trotzen. Zudem ist das System seit 100 Jahren das Gleiche – irgendwas mit Unterdruck und Vakuum presst den Gummiring aufs Glas und man erkennt sofort wenn was faul ist. Wenn nämlich nicht mehr alles schön dicht und zusammengepresst ist heisst es ab in den Kübel mit dem Inhalt. Wer braucht da schon LED-Lämpchen und elektrische Warntöne…

Weck passt zum neuen Gesundheitsbewusstsein

In den letzten Jahren hat sich bei vielen Menschen der Blick auf die Ernährung verändert. Während die Erdbevölkerung insgesamt immer dicker und ungesünder wird, stellt sich dem der Trend der gesunden und bewussten Ernährung entgegen und auch der Nachhaltigkeitsgedanke ist zentral geworden. Aus diesem Grund werden viele alte, schon fast vergessene oder gar verpönte Zubereitungsarten wiederentdeckt. Oft sind diese umweltschonender als moderne Methoden.

Weckgläser passen perfekt in dieses Konzept. Durch das Haltbarmachen von Produkten ohne Konservierungsstoffe ermöglichen wir uns saisonal einzukaufen und gesünder zu essen ohne aber auf die Lieblingslebensmittel verzichten zu müssen. Weckgläser halten ewig und sind wiederverwendbar. Auch das passt zum umweltbewussten Denken dieser neuen Generation.

Auch das Essen muss heute schön sein

Nicht nur wir Menschen rennen gerade der Schönheit nach wie einem abfahrenden Zug, lassen uns hier liften, dort die Cellulite wegsaugen und zum Schluss die Falten wegpiekesen, auch ans Essen haben wir einen immer höheren optischen Anspruch. Zum Z’nacht einfach eine zerzuzelte Rösti mit einem ordentlichen Klecks Zürcher Geschnetzeltem servieren? Kommt nicht in die Tüte, das Auge isst schliesslich mit. Auch mir ist es total wichtig, dass meine Gäste das Essen schön finden. Weil aber die inneren Werte nach wie vor am wichtigsten sind, gibt’s hier eines meiner Lieblings Schicht-Desserts aus dem Weckglas: Amarettomousse im Glas.

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